Entlebuch G4

Projektstart: November 2008
Projektende: 13. Juni 2010

Beteiligte Gemeinden Anzahl EinwohnerInnen
Entlebuch   3 366
Flühli   1 737
Hasle   1 701
Schüpfheim   3 897
Total 10 701

Projektorganisation

Projektleitung
Projektleiter, Markus Stadelmann, Rengg
Projektsekretariat, Luzia Feldre Schmid, Schüpfheim
Leiter Projektsteuerung: Hansruedi Lipp, GP Entlebuch, Finsterwald

Projektsteuerung
Hansruedi Lipp, Gemeindepräsident Entlebuch
Guido Bucher, Gemeindepräsident, Flühli
Bruno Schnider, Gemeindepräsident Hasle
Margrit Thalmann-Theiler, Gemeindepräsidentin Schüpfheim

Verlauf

Am 13. Juni 2010 scheiterte die geplante Vierer-Fusion im Entlebuch. Drei Gemeinden sagten nein: Entlebuch (59.2 Prozent mit Nein-Stimmen), Hasle (65,7 Prozent) und Flühli (60,7 Prozent ). Nur Schüpfheim sprach sich knapp für einen Zusammenschluss aus, mit einem Ja-Anteil 50,9 Prozent. Damit wurde die Vision einer Gemeinde mit rund 11'000 Einwohnerinnen und Einwohnern begraben. "Das Projekt hat viele findige Köpfe zusammengebracht und wird Spuren hinterlassen", sagte Regierungsrätin Yvonne Schärli. Die Gemeindepräsidenten und die Gemeindepräsidentin zeigten sich enttäuscht. Sie waren überzeugt davon, dass mit dem Nein eine Chance verpasst wurde. Sie würden aber das Resultat akzeptieren.

Vorgeschichte

Im Jahr 2000 wurde die UNESCO Biosphäre Entlebuch (UBE) mit dem Auftrag gegründet, die Entwicklung der Talschaft voranzutreiben. 2004 beauftragten alle acht Entlebucher Gemeinden die UBE, eine Studie über die Zukunftsaussichten des Entlebuchs zu lancieren. Das daraufhin entstandene Werk gab Empfehlungen für die Entwicklung des Raumes, die Förderung der Wirtschaft, das Erbringen öffentlicher Leistungen und die Entwicklung der Gemeindestrukturen ab. Die Verfasser der Studie empfahlen den Gemeinden, die Szenarien "Selbständige Gemeinden", "Hypothekarkreise" und "Fusion aller Gemeinden" zu untersuchen (siehe auch Projekt Biosphärenregion Entlebuch).

2006 beauftragten die Gemeinden die UBE erneut (diesmal mit Beschluss der Gemeindeversammlungen) mit der vertieften Prüfung der drei genannten Varianten der künftigen Gemeindeorganisation. Die Untersuchung wurde mit Beteiligung der Bevölkerung an die Hand genommen. Die Schlussfolgerung: Die gesteckten Ziele sind mit einem Zusammenschluss zu einer Talgemeinde am besten zu erreichen.

Doppleschwand, Escholzmatt, Marbach und Romoos war der Zusammenschluss zu einer einzigen Gemeinde allerdings ein zu grosser Schritt. Sie zogen sich im Frühling 2008 aus dem Projekt zurück. Entlebuch, Flühli, Hasle und Schüpfheim wollten das Vorhaben weiter verfolgen. Im Oktober 2008 starteten sie das Projekt Entlebuch G4.

Im Oktober 2008 haben die Gemeindebehörden von Entlebuch, Flühli, Hasle und Schüpfheim einen Fusions-Vorvertrag unterschrieben. Mit dem Projekt "Entlebuch G4" wollten sie Grundlagenmaterial erarbeiten und die Bevölkerung in die Diskussion über die gemeinsame Zukunft einbeziehen. Sieben Fachgruppen erarbeiteten die Fusionsgrundlagen. Im Januar 2010 bewilligte der Kanton Luzern - nach langen und intensiven Verhandlungn - einen Fusionsbeitrag in der Höhe von 12 Mio. Franken.

Im Februar 2010 lag die Vernehmlassungsbotschaft vor. Mit 22 Prozent oder 1735 ausgefüllter Fragenbogen war der Rücklauf sehr erfreulich. Die Auswertung ergab, dass die Fusion in allen vier Gemeinden grossmehrheitlich unterstützt wird. Eine Mehrheit war zudem überzeugt, dass ein Zusammenschluss Vorteile für die eigene Gemeinde bringe. Diese positiven Vorzeichen wurden an der Urne nicht bestätigt.