Beginn Projekt: 1998
Fusionsabstimmung: 25. Januar 2004
Umsetzung der Fusion: 1. Januar 2006
Projektorganisation
Projektleiter: Stephan Käppeli, IBR Luzern
Präsidium: Robert Küng, Stadtpräsident Willisau-Stadt, René Fessler, Gemeindepräsident Willisau Land
Verlauf
Seit dem 1. Januar 2006 gibt es wieder nur noch ein Willisau. Mit einem deutlichen Ja-Anteil hatte die Bevölkerung von Willisau-Stadt (70.5 Prozent) und Willisau-Land (86 Prozent) der Fusion am 25. Januar 2004 zugestimmt.
Damit machte der Souverän die seit 1803 bestehende Trennung Willisaus wieder rückgängig. Der Abstimmung vorausgegangen war ein emotional geladener, intensiver Abstimmungskampf. Der Gegnerschaft war der Fusionstermin zu früh, auch befürchtete sie eine Steuererhöhung bei einer Vereinigung. Die Befürworter stellten das Gemeinsame in den Mittelpunkt und verwiesen auf die Vorteile für die Raumplanung. Sie plädierten für ein starkes Zentrum, das in Willisau durch die Fusion entstehen kann.
Die Vorgeschichte
Im Jahr 1998 haben der Stadt- und der Gemeinderat die Studie "Vor- und Nachteile eines Zusammenschlusses der Gemeinden Willisau-Stadt und -Land" in Auftrag gegeben. Dabei wurden Zusammenarbeitsvarianten aufgezeigt und durchgerechnet. Als Resultat schlugen die Autoren eine Fusion vor.
In ihrem Legislaturziel legten der Gemeinderat Willisau-Land und der Stadtrat von Willisau fest, die Grundlagen für eine Vereinigung zwischen den beiden Gemeinden abzuklären. Miteinbezogen werden sollen dabei breite Bevölkerungskreise.
In einem zweiten Schritt hatten die beiden Räte entschieden, in Willisau-Stadt und Willisau-Land ein sogenanntes Ein-Text-Verfahren durchzuführen. In diesem breit abgestützten Meinungsbildungsprozess sollten die Interessen der Bevölkerung und der Wirtschaft einbezogen werden. Zwei Ziele standen beim Verfahren im Vordergrund: Zum einen sollten die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bevölkerung erkannt und in einen guten Lösungsvorschlag integriert werden. Zum anderen sollten die Möglichkeiten und Auswirkungen verschiedenster Formen von Zusammenarbeit genau aufgezeigt werden.
In der Folge wurden mehrere Interessengruppen gebildet. Ihre Aufgabe war es, die verschiedensten Bedürfnisse aus der Bevölkerung zu einem Konsens zu bringen. Dies geschah anhand eines Textes, der in den Gruppen diskutiert, kritisiert und angepasst wurde. Eine Einigungskonferenz fand im Juli 2002 statt, der Text wurde von den verschiedenen Interessenvertretern gutgeheissen und an den Stadtrat/Gemeinderat übergeben. Er diente als Orientierung für den weiteren Fusionsprozess. Im Text wurde vorgeschlagen, im Frühling 2004 über die Fusion abzustimmen und bis 2006 zu fusionieren.
Es folgte der eigentliche Fusionsprozess, indem die Grundlagen für den Fusionsvertrag erarbeitet wurden. Am
25. Januar 2004 wurde er an der Urne genehmigt. Die Umsetzung erfolgte auf den 1. Januar 2006.